Es waren harte Bahnen, die dem KC Schrezheim beim BBSV Wien die Niederlage brachten. Nur knapp an einem 5:3 vorbeigeschrammt, verloren sie mit 6:2. Beim Rückspiel im Kegeltreff am Kloster müssen sie das Blatt drehen, um den Einzug ins Halbfinale einzutüten.
Unterhalb der Bahngleise mussten die Schrezheimerinnen den Lärm der Züge ausblenden und sich konzentriert an die Sache machen. Doch auch die Bahnen hatten es in sich. Jede war anders, und eine noch so kleine Unachtsamkeit wurde sofort hart bestraft.
Es begann nicht wie geplant. Sissi Schneider und Simone Bader lernten als erstes die Bahnen kennen. Schneider spielte konzentriert und geplant. Sie wollte keinen Wurf verschenken. Das letzte Quäntchen Glück fehlte ihr am Ende und sie musste mit 571 zu 573 und 1:3 Punkten den Satz abgeben. Simone Bader fand nicht zu ihrem Spiel, so kam Nicole Knodel für sie. Sie brauchte einen Moment, um auf den Bahnen zurechtzukommen und ihre Gegnerin war schon zu weit weg. So konnte auch sie keine Satz mehr sichern.
Für das Mittelpaar wurde es jetzt schwer. Es zählen in der Champions League nicht nur die Mannschaftspunkte, sondern auch die Sätze. Das Startpaar hatte erst einen gesichert, jetzt musste das Mittelpaar her. Saskia Barth brauchte kurz um auf den Bahnen zurechtzukommen. Das wurde von ihrer Gegnerin sofort ausgenutzt. Die ersten beiden Sätze musste sie so abgeben. Doch dann kam die Kämpferin heraus. Jeder Wurf saß perfekt, so konnte sie den Rückstand ausgleichen und die nächsten beiden Sätze gewinnen. Am Ende war es mit 575 zu 573 auch der wichtige Mannschaftspunkt. Verena Schupp musste ähnlich kämpfen. Am Ende eines jeden Satzes hatte die tschechiche Nationalkaderspielerin Dana Wiedermannova immer noch ein Ass im Ärmel und spielte es gnadenlos aus. Auf den ersten drei Bahnen fehlte nicht viel, doch als die Tschechin diese gewonnen hatte spürte sie Frischluft. Sie war dann nicht mehr zu bremsen. Schupp musste am Ende auch alle Sätze abgeben.
Es lag am Schlusspaar die beiden Mannschaftspunkte zu holen. Denn eine 3:5 Niederlage ist einfacher zu drehen als eine 2:6 oder gar 1:7. Beide kämpfen hart für jeden Wurf und auch sie merkten wie schwer und unterschiedlich jede Bahn zu spielen ist. Die beiden Österreicherinnen schlossen sich an die tollen Leistungen ihrer Mannschaftskameradinnen an. Es war schwer für die beiden Schrezheimer Mädels. Kathrin Lutz spielte sehr gut und konsequent. Doch mit ihrem Wurf musste sie umso mehr für jedes Holz kämpfen. Das merkte auch die Österreicherin und sie zog davon. Am Ende merkte sie dann doch noch, dass sie stark angeschlagen war und es reichte auch für sie zu keinem Satz. Da musste Kapitänin Bianca Sauter ran. Auf sie ist in solchen Spielen verlass. Sie ließ nicht locker, auch wenn ein Wurf nicht zu 100% saß, so zeigte sie mit ihrer Körpersprache, dass sie den Punkt nicht hergeben wird. Mit zwei gewonnen Sätzen war ihr Mannschaftspunkt mit 535 zu 524 Kegel sicher.
"Es war der Tag der Österreicherinnen. An diesem Tag waren sie einfach unschlagbar.", so Lutz nach dem Spiel zu seinen Mädels. Er hatte aber auch noch ein Kompliment an die Wienerinnen übrig: "Sie haben uns mit ihrem neuen Bahnrekord das Leben sehr schwer gemacht. Schade um die 3 Kegel von Sissi, sonst hätten wir 3 Mannschaftspunkte geholt und alles wäre im grünen Bereich gewesen." Aber es ist noch nicht aller Tage Abend. Das Hinspiel haben sie mit 2:6 und mit 5:19 Sätzen deutlich verloren, aber die Österreicherinnen müssen noch nach Schrezheim. Hier werden die Karten neu gemischt. Für ein weiterkommen werden die Mannschaftspunkte addiert und wenn diese gleich sind, zählen die Satzpunkte. Die nächsten Wochen werden die Mädels sicher hart trainieren, damit sie am Ende als glückliche Sieger dastehen.
Einzelergebnisse:
KC Schrezheim – BBSV Wien 2:6 – 3200:3405
Sissi Schneider 571 – 1:3 – 573 Daniela Plamening
Simone Bader/Nicole Knodel 505 – 0:4 – 572 Hana Wiedermannova
Saskia Barth 575 – 2:2 – 573 Dominique Pumpler
Verena Schupp 508 – 0:4 – 577 Dana Wiedermannova
Kathrin Lutz 506 – 0:4 – 586 Sabrina Kaufmann
Bianca Sauter 535 – 2:2 – 524 Nicole Plamening