Die Mädels des KC Schrezheim hatten ihren ersten Auftritt in der Champions League. Hier hatten sie gleich das schwere Los gegen den Weltranglisten dritten KK Pionir Subotica gezogen. Am Samstag traten sie auf der neu eröffneten Kegelarena in Backa Topola den Kampf an. Über sechs Bahnen ging das Spiel, jedes Holz war heiß umkämpft. Am Ende der einzelnen Sätze spielten die Serbinnen ihre internationale Erfahrung aus und so mussten einige Sätze und auch Mannschaftspunkte abgegeben werden. Mit zwei Mannschaftspunkten auf der Haben Seite wird nun das Rückspiel am 14. Februar im Kegeltreff am Kloster angetreten.

Zuerst gingen Sissi Schneider, Kathrin Lutz und Simone Bader auf die Bahn. Sissi Schneider hatte zu Anfang so ihre Probleme auf der heimtückischen Bahn. Sie kämpfte um jedes Holz. Doch ins Räumen fehlte ihr am Anfang ein kleines bisschen Glück, um die Serbin zu schlagen. Wer Schneider kennt, der weiß dass man sie nicht so schnell abschreiben darf. Sie kämpfte sich zurück ins Spiel, sicherte sich zwei Satzpunkte und dann auch gleich den ersten Mannschaftspunkt für Schrezheim. Mit sehr guten 592 zu 567 Kegel ging der Plan auf.
Kathrin Lutz hatte es mit der ältesten im Kader der Serbinnen zu tun. Doch das Alter täuscht. Die Serbin legte mit zwei Bahnen mit über 160 Kegel los. Lutz blieb dran, doch ihr Wurf kam nicht in den Einklang mit der Bahn. Sie sicherte sich kämpferisch die dritte Bahn, doch die Serbin war bereits von der Gesamtholzzahl weit weg. Mit 546 Kegel kämpfte sie gegen 597 Kegel und gab den Punkt ab.
Die Dritte im ersten Durchgang war Simone Bader. Sie sicherte sofort den ersten Satz und setzte die Serbin unter Druck. Der zweite Satz war heiß umkämpft. Die Serbin hatte am Schluss knapp die Nase vorn. Da schnupperte die Serbin Siegesluft und die Kegel fielen mit jeder Gasse. 171 Kegel von der Serbin auf der dritten Bahn war hier Punktentscheidend. Bader blieb dran, doch 171 ist ein großes Wort. Jetzt brauchte Bader den Satzpunkt und sie musste Kegel aufholen. Am Ende reichte es nicht ganz. Mit 532 zu 567 Kegel ging auch dieser Punkt nach Serbien.

Es waren 62 Kegel Rückstand für das Schlusspaar Saskia Barth, Bianca Sauter und Verena Schupp. Über 6 Bahnen ist das nicht viel. Hier kann alles ganz schnell gehen. Barth startete gleich gekonnt. Sie spielte ihre internationale Erfahrung aus und sicherte sich den ersten Satz. Sie musste sich für jedes Holz ordentlich strecken, denn die Bahnen schenkten ihr nichts. Auch beim zweiten kämpfte sie. Jedes Holz zählte. Das Kämpfen zahlte sich aus, so ging auch dieser an sie. Der Plan ging auf. Doch die Serbin fand dann in ihr Spiel und konterte. Barth musste bis zur letzten Kugel um jedes Holz fighten. Ihr Siegeswille wurde dann auch am Ende belohnt. Der Mannschaftspunkt ging mit 566 zu 562 Kegel nach Schrezheim.
Sauter hatte die Beste der serbischen Spielerinnen erwischt und zugleich fielen mit ihrem Wurf die interessantesten Bilder. Das nutzte die Serbin aus und zog davon. Sauter hatte am Ende 527 zu 605 Kegel. Diese waren gut gespielt, doch dafür gibt es auch international keine Zusatzpunkte.
Die letzte im Bunde war Verena Schupp. Sie sollte noch einen dritten Mannschaftspunkt einholen, damit die Ausgangslage für das Rückspiel besser aussieht. Die ersten beiden Sätze verlor sie nur knapp mit den letzten Würfen. Doch es waren nicht viel Kegel Rückstand. Das wusste sie und so biss sich an ihrer Gegnerin fest. Auf der dritten Bahn kam sie in ihr Spiel und zeigte der Serbin, dass sie auch noch ein Wort um den Mannschaftspunkt mitredet. Der Rückstand war schon aufgeholt, sie musste nur noch den letzten Satz gewinnen, "nur" noch. Das sagt man so einfach, wenn man bedenkt, dass sie es mit der serbischen Nationalkaderspielerin Livija Santo zu tun hatte. Es war ein heißer Kampf. Am Ende reichte es knapp nicht. Die Serbin spielte den Heimvorteil vor dem Publikum aus und sicherte sich mit 569 zu 542 Kegel den Mannschaftspunkt.

Am Ende waren es 2 Mannschaftspunkte und 7 Satzpunkte für die Schrezheimerinnen. Die Mädels aus Subotica haben 6 Mannschaftspunkte und 17 Satzpunkte. Die Ausgangssituation für das Rückspiel könnte besser sein, doch die Schrezheimerinnen hoffen auf die Unterstützung ihrer Fans. Die Mannschaft mit den meisten Mannschaftspunkten aus beiden Spielen (bei Punktgleichheit zählen die Satzpunkte) zieht in das Final Four der Champion League ein.
Mannschaftsführerin Bianca Sauter sieht für das Rückspiel reelle Chancen. "Wir wussten, dass es ein schweres Spiel werden würde. Doch das Halbfinale haben wir noch lange nicht abgeschrieben. Unseren Heimvorteil können wir auch ausspielen, das haben wir bereits in der aktuellen Runde schon öfters gezeigt. Hier haben wir noch alles in der Hand."
Auch Trainer Wolfgang Lutz ist zufrieden mit seinen Mädels: "Die zwei Mannschaftspunkte gehen vollkommen in Ordnung. Wir hätten noch den ein oder anderen Satzpunkt mehr ergattern können, doch auch so stehen unsere Chancen nicht schlecht,"

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