Am Wochenende fand in Hirschau den Einzelweltpokal statt. Vom KC Schrezheim waren Saskia Barth und Fabian Lutz für Deutschland unterwegs. Beide zeigten gegenüber der internationalen Konkurrenz zu eine hervorragende Vorstellung und sicherten sich im Herzschlagfinale Gold.

Am Freitag bereits war die Qualifikation ins Halbfinale. Saskia machte es hier schon spannend. Doch ihre Erfahrung spielte sie gekonnt aus. Am Sonntag hatte sie morgens die Serbin Maja Djucic als erste Gegnerin. Es war ein Kampf auf ganz hohem Niveau. Es ging hin und her. Bei jedem Satz. Doch Barth behielt die Nerven und zeigte was in ihr steckt. Der erste Satz ging mit einem Kegel Vorsprung an sie. Der zweite Satz um 4 Kegel. Jetzt musste sie noch einen Satz gewinnen und der Einzugins Finale war perfekt. Genau das schaffte sie. Mit 4 Kegel Vorsprung sicherte sie sich den drittem Satz - Finale!! Am Ende waren es sehr gute 622 zu 615 Kegel.

Fabian Lutz wollte es gleich machen. Er zeigte von Anfang an, dass er in einer super Verfassung ist. 167 zu 149 Kegel. Die Sache lief wie geschmiert. Beim zweiten Satz machte er es genauso spannend wie bei Saskia und zeigte, dass auch er die Nerven behalten konnte. Mit drei Kegel Vorsprung ging auch dieser Punkt an ihn. Jetzt galt es den Vorsprung zu halten oder noch einen Punkt zu sichern. Der Ungar Janos Brancsek drehte nochmals auf und zeigte, dass er sich nicht kampflos geschlagen gibt. Im dritten Satz holte er auf und sichert sich den Satzpunkt. Lutz musste auf der letzten Bahn noch den Vorsprung halten, dann stand er im Finale. Doch so einfach war das alles nicht. Es war ein Kampf mit den Nerven. Lutz konnte diese behalten und sicherte sich mit 609 zu 601 Kegel den Einzug.

Die nachgereisten Schrezheimer Fans waren aus dem Häuschen. Silber war für beide schon sicher. Jetzt galt es die letztem Kraftreserven zu mobilisieren. Saskia hatte die Slowenin Ursa Mejac neben sich, die in dem Turnier schon mehr als einmal ihre Nervenstärke bewiesen hatte. Doch Barth hatte alles im Griff. Sie zeigte sofort, dass an ihr der Titel nicht vorbeiging. Den ersten Satz sicherte sie sich souverän mit 148 zu 131 Kegel. So ging es auf der nächsten Bahn weiter. Konstant spielte sie auf weltklasse Niveau weiter, 145 zu 136 Kegel. Saskia hatte noch Energiereserven. So sicherte sie sich mit einem Kegel Vorsprung nach dem nächsten Satz, 141 Kegel zu 136. Der Pokalsieg war sicher! Auf der letzten Bahn konnte die Slowenin nichts mehr ausrichten. Gesamt waren es 585 Zu 541 Kegel für Saskia und der Weltpokalsieg.

Fabian Lutz kam einen Durchgang nach ihr und wollte das Doppel gegen den Österreicher Martin Rathmayer perfekt machen. Doch so nach Plan verlief der erste Satz nicht. Fabi musste ihn um 6 Kegel abgeben. Das machte ihn nur noch heißer. Er kämpfte wie ein Löwe und das musste er auch. Mit einem Kegel Vorsprung ging der Satz an ihn. Fabi war wieder im Spiel. Jetzt galt es die Nerven zu behalten und das kann er. Mit sehr starken 151 zu 143 Kegel ging auch dieser Satzpunkt an ihn. Er war mit den Gesamtholz vier Kegel vorne. Auf der letzten, entscheidenden Bahn würde alles entschieden werden. Fabi brauchte Nerven wie Drahtseil. Mit 100 in die Vollen zeigte er den Siegeswillen. Es ging hin und her. Fabi spielte clever und lies keinen Fehler zu. Der Österreicher wollte zu viel und wurde sofort bestraft. Lutz gewann den letzten Satz und sicherte sich mit 599 zu 591 Kegel den Weltpokalsieg.

Die Halle bebte. Keiner war mehr auf seinem Sitzplatz. Die Schrezheimer Fans bejubelten die beiden Sieger. In der Nationenwertung (die jeweils besten Ergebnisse der Mädels und Jungs einer Nation werden addiert) gab es auch noch Medaillen zu gewinnen. Hier hatten die Serben die Nase knapp vorn. mit Silber können sie auch hier höchst zufrieden sein.

Im Kegeltreff am Kloster machte sich gleich der restliche Verein auf, um den beiden einen gebührenden Empfang zu bereiten. Das Glitzern in den Augen aller war beweis genug, wie sich alle freuten. Vorstand Julius Sanwald konnte das Erlebte immer noch nicht fassen: "Es ist einfach unbeschreiblich, so etwas muss man live gesehen haben!" Ortsvorsteher Albert Schiele lernte sogar noch schnell Englisch: "We are very proud... - wir sind einfach nur stolz!" Das geht in die Geschichte ein. Der erste Weltpokalsieg für Schrezheimer und das gleich noch im Doppelpack.

Die beiden Goldmedaillengewinner wollten sich den Dank am Ende nicht nehmen lassen. "Es gibt so viele im Hintergrund die nie erwähnt werden. Wir möchten uns bei allen einmal bedanken. Bei unseren Trainern Timo Hoffmann, Sandra Hirsch, Daniela Kicker, Günther Doleschel und natürlich auch bei Wolfgang Lutz. Sie trainieren uns vor den Wettkämpfen und und schauen, dass wir immer unsere Leistung abrufen können. Bei den Spielen coachen sie uns und kitzeln jedes mögliche Holz hervor. Sie sind immer für uns da. Wen man auch nicht vergessen darf, ist der Physio im Hintergrund. Silke Kirchberger macht ihr mögliches um unseren Körper wieder zu 200% Leistungsfähig zu machen. Es ist jedes Mal aufs neue toll, sich auf solche wichtige Personen im Hintergrund verlassen zu können. Danke!!"

Related posts